Entnommen aus "Die Riesengebirgsstube in Würzburg 1956 1986"

Zeittafel


Ca. 400 – 100 v. Chr.
Kelten in Böhmen und Mähren (Bojer)
100 v. Chr. – 500 n. Chr.
Markomannen in Böhmen (König Marbod)
98 n. Chr.
Tacitus erwähnt in seiner "Germania" den suebischen Stamm der Marsingen an der oberen Elbe
nach 500
Abwanderungen von Teilen der Markomannen nach Bayern, Durchzug der Langobarden
ab 550
Einsickern slavischer Stämme im Gefolge der Awaren
630
der Franko Samo begründet Slawenreich, erstmaliges Abschütteln der Awarenherrschaft.
791 – 805
Karl der Große zerstört das Awarenreich
843 – 911
Ostfrankenreich der Karolinger
854
Taufe slawischer Fürsten in Regensburg – Beginn der Missionierung in Böhmen
850 – 900
Großmährischejs Reich – Slavenapostel Cyrill und Method
ca. 900 – 1306
Przemysliden, Herzöge, später Könige von Böhmen
919 – 1024
Entstehung des Deutschen Reiches – Zeit der Ottonen
929 – 950
Böhmen erkennt Lehnshoheit des deutschen Königs an
1024 – 1125
Zeit der salischen Kaiser
12. Jahrhundert
Beginn der deutschen Besiedlung im Riesengebirge
1138 – 1254
Regierungszeit der Staufer im Reich
1163
Schlesische Herzogtümer werden deutsche Reichsfürsten
1253 – 1278
König Ottokar II von Böhmen, Höhepunkt der Kolonisation
vor 1260
Erwähnung der "Stadt" Upa mit Burg auf dem Gebiet des heutigen Trautenau
1260
Ägidius von Schwabenitz, Burggraf von Upa, gegründet das Stift auf der Au, ein Kreuzherren-Kloster
1301
Trautenau erstmals urkundlich erwähnt
1308 – 1437
Deutsche Kaiser aus dem Haus der Luxemburger, seit 1310 auch Könige von Böhmen
1340
König Johann der Luxemburger bestätigt die Privilegien der Stadt Trautenau – königliche Leibgedingstadt
1346 – 1378
Karl IV, deutscher Kaiser und König von Böhmen
1348
Karls-Universität zu Prag, erste deutsche Universität
1415
Johann Hus zu Konstanz verbrannt
1420 – 1453
Hussiten-Kriege: Religionskämpfe mit sozialer Prägung, richten sich vor allem gegen die bevorzugten Deutschen im Land, deren Siedlungsraum erstmals zurückgedrängt wurde.
1421
Trautenau wird von den Hussiten zerstört, Kloster in der Au geht unter
1438 – 1918
Habsburger im Reich – als Könige von Böhmen seit 1526
1599
Stadt Trautenau erwirbt die Herrschaft Trautenau
1583 – 1634
Albrecht von Waldstein (Wallenstein) als Herzog von Friedland auch für unser Gebiet von Bedeutung
1600 – 1679
Graf Johann von Sporck, Herrschaft Lissa und Gradlitz, sein Sohn gründet "Bad Kukus", Schloß und Hospitalstiftung
1618 – 1648
Fenstersturz zu Prag löst Dreißigjährigen Krieg aus
um 1623
Gegenreformation im Riesengebirge, das ab 1526 protestantisch geworden war
1634 / 1645
Schweden im Riesengebirge, Zerstörung Trautenaus
1745
Preußische Truppen im Riesengebirge – Schlacht bei Soor, Schlesien fällt an Preußen
1756 – 1782
Bau der Trautenauer Kirche
1775
Bauernaufstand im Riesengebirge
1817 – 1880
Uffo Horn, Dramatiker und Liederdichter aus Trautenau, auch politisch tätig
1834
erste mechanische Flachsgarnspinnerei in Jungbuch
1848 – 1916
Kaiser Franz Josef I.
1848
Revolution in Deutschland – Auswirkung auf Böhmen, Erstarkung des tschechischen Nationalismus
1866
Krieg Österreich – Preußen, Schlacht bei Trautenau, Österreich und damit auch Böhmen scheiden aus dem deutschen Reichsverband aus
1870
Gründung des (Klein-) Deutschen Reiches der Hohenzollern, die Alpen- und Sudetendeutschen stehen nun außerhalb des Geschehens im "Reich"
1880
Tschechen erringen Mehrheit im böhmischen Landtag, Zeit der Sprachenkämpfe, Badenis Sprachverordnung, in zahlreichen Städten Böhmen-Mährens (auch Königinhof) wächst die tschechische Mehrheit
1914 – 1918
I. Weltkrieg ausgelöst durch den Panslavismus
1917
USA treten offiziell auf Seiten der Entente in den Krieg ein, 14-Punkte des Präsidenten Wilson
30.05.1918
Vertrag von Pittsburg zwischen Exil-Tschechen und Slovaken
1918
Waffenstillstand – Untergang der Monarchie Österreich-Ungarn, Zerfall eines großen geschlossenen Wirtschaftsraumes in zahlreiche kleinere Staaten
28.10.1918
Ausrufung der Tschechoslowakei in Prag
29.10.1918
in Reichenberg wird das Land "Deutsch-Böhmen" gebildet als Bestandteil der Republik Österreich
Winter 1918 / 19
Tschechen besetzen die deutschen Siedlungsgebiete gewaltsam
1919
Diktat von St. Germain ? Sudetenland wird Bestandteil der CSR, Verbot des Zusammenschlusses von Österreich mit dem Deutschen Reich
04. März 1919
Zusammentritt des Parlaments in Österreich – Tschechen schießen in friedliche deutsche Demonstrationen, erste deutsche Opfer für das Selbstbestimmungsrecht
1918 – 1935
Thomas G. Masaryk Präsident der CSR
ab 1926
deutsche Parteien beteiligen sich an der Regierung
1935
Sudetendeutsche Partei (SdP) unter Konrad Henlein stärkste Partei der CSR
1935 – 1938
Eduard Benesch, Präsident der CSR, erneut 1945 – 1948
1938
Sudetenkrise – Vermittlerrolle Lord Runcimans
21.09.1938
Prager Abtretung – nach englisch-französischem Druck bestimmt Benesch der Abtretung des Sudetengebietes zu – Münchner Abkommen der europäischen Großmächte regelt die Übergabe
01.10. – 10.10.1938
Deutsche Truppen rücken im Sudetenland ein
1938 – 1945
Reichsgau Sudetenland – Konrad Henlein
15.3.1939
Besetzung von Böhmen – Mähren, Reichsprotektorat bis 1945
1939 – 1945
Slovakei wird selbstständiger Staat
1939 – 1945
II. Weltkrieg
09.05.1945
Kapitulation der deutschen Wehrmacht – Aufstand in Prag – Besetzung des Sudetenlandes – Neubildung der CSR
1945
Beginn der Vertreibung der Sudetendeutschen
1948
Kommunistischer Umsturz in Prag – Volksdemokratie
1949
Sudetendeutsche Landsmannschaft wird gegründet
1950
Obhutserklärung des Deutschen Bundestages als Antwort auf ein Abkommen DDR-CSR über die Rechtsmäßigkeit der Vertreibung
1950
Wiesbadener Abkommen zwischen den Sudetendeutschen (Lodgman von Auen) und dem tschechischen Exil / Lev Prchala
Pfingsten 1954
Freistaat Bayern übernimmt Schirmherrschaft über die Sudetendeutschen – 4. Stamm Bayerns
27.06.1956
Patenschaft der Stadt Würzburg über die Bewohner der Stadt und des Landkreises Trautenau
1968
"Prager Frühling", Versuch einer Änderung in der CSR Föderation aus Tschechei (CSR) und Slovake (SSR) Prager Vertrag zwischen Bundesrepublik Deutschland und der CSSR, "Normalisierung" der Beziehungen ohne Berücksichtigung des Rechts der Sudetendeutschen und Selbstbestimmung. Übergabe der Riesengebirgs-Stube.

W.B.

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